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Anton Haderlap

Eine Bitte, die nicht erhört wurde

Aus dem Slowenischen von Fabjan Hafner

Am Tag nach der Festnahme meiner Mutter redete mir Tante Leni, die mit ihrer Familie auf unseren Hof gekommen war, lange gut zu, zur Polizei nach Eisenkappel zu gehen, um die leitenden Beamten und die Gendarmen aus der Gegend zu bitten, Mutter aus dem Arrest zu entlassen. Der Entschluss fiel mir wirklich schwer. Ich zog meinen bescheidenen Sonntagsanzug an und stapfte durch den Morast des viel begangenen Wegs durch den Graben hinunter. Unterwegs überlegte ich, was ich den mächtigen Uniformierten sagen sollte, die unsere Mutter mit so großem Vergnügen abgeführt hatten. Mehr als hundert Mal hatte ich den Leppen-Graben schon durchwandert. Fünf Jahre lang war ich bei jedem Wetter auf demselben Weg wie heute in die Volksschule gegangen. Doch so viele Sorgen hatte ich noch nie gehabt, und mir fehlten die Worte für meine Bitte. Wie sollte ich es anstellen? Vielleicht liefere ich mich ihnen aus, und sie nehmen mich auch fest und werfen mich in den Eisenkappeler Kotter. Solche Gedanken schleppte ich als Bürde mit mir. Mehrmals sah ich mich in der Gegend um, ob jemand mich beobachtete, mit was für einem schweren Schritt ich die Last meines Schicksals trug. Soll ich nach Hause gehen, ohne die Bitte vorgebracht zu haben, oder soll ich mich zum Gasthof Priskernik-Kolar aufmachen, wo, wie ich wusste, die Polizisten zu Mittag aßen?
Ich kam vor die Wirtshaustür und wartete, dass sie aufging, doch sie ging nicht auf. Ich wagte es nicht, ins Gastzimmer zu treten. Ich überlegte, was kommen und ob ich mit meiner Bitte Erfolg haben würde. Ich ging in die Küche. Dort bat ich Frau Piskernik, sie möge zu den Polizisten gehen und ihnen meine Bitte vortragen. Aber sie wollte sich nicht in meine Angelegenheiten einmischen. Sie sagte mir nur, ich solle die Bitte für meine Mutter selbst vorbringen. Ich stand völlig verzweifelt in der Kolar-Küche und rührte mich nicht, so dass mich die Wirtin bedrängte, nach Hause zu gehen. Sie trug Speisen und Getränke aus der Küche ins Gastzimmer. Wahrscheinlich erwähnte sie bei der Gelegenheit gegenüber dem ranghöchsten Polizisten, dass in der Küche jemand auf ihn warte, der persönlich mit ihm sprechen wolle. Gleich darauf sagte sie mir, ich solle ins Gastzimmer kommen und meine Bitte selbst vorbringen. Ich fasste Mut und trat wirklich ein. Alle Tische waren besetzt. Im Gastzimmer saßen lauter Polizisten und Gendarmen. Ich ging zum Tisch, an dem der verantwortliche Polizeioffizier saß. Von den Stühlen hingen Pistolen im Halfter. Im Zimmer trat eine Stille ein, die ich gar nicht mochte. Ich sagte, warum ich gekommen war: Ich bat ihn, meine Mutter, die im Gefängnis sitze, freizulassen, weil mein Bruder und ich allein zu Hause seien. Ich kniete mich vor ihm nieder und bat ihn, meine Mutter freizulassen. Ich weinte – ich war beleidigt, niedergeschlagen und gekränkt, ich bettelte; er war herzlos – ich wurde nicht erhört, nur beschämt. Verängstigt wartete ich auf die Antwort. Er sagte, weil mein Vater sich den Banditen angeschlossen und meine Mutter sie unterstützt und verköstigt habe, sei sie festgenommen worden. Er könne meine Bitte nicht erfüllen. Ich solle nach Hause gehen. Ich sei ohnehin ein Banditensohn und gehörte in ein Jugendheim, wo man mich zu einem aufrechten Hitlerjungen erziehen werde. Ich ging grußlos, enttäuscht, niedergeschlagen und verweint nach Hause. Nie wieder, dachte ich, werde ich Leute um etwas bitten, die kein Herz im Leib haben. Sie haben mir meine Eltern gestohlen, sie gedemütigt und ihnen die Freiheit geraubt. Meine Eltern sind anständige Menschen. Sie lebten in unserem Graben, sorgten für ihre Familie und für ihr Volk. Wir werden uns rächen und gegen Menschen kämpfen müssen, die keine Liebe für ihre Nachbarn empfinden.


Prošnja, ki ni bila uslišana

Drugi dan po aretaciji je mene teta Leni ki je bila s svojo družino na našem domu tako dolgo prigovarjala, da moram v Železno Kaplo na policijo in tam naj prosim vodeèe policiste in domaèe žandarje, mogoèe bi pa le spustili mojo mater iz kapelskega zapora. In res sem se težko odloèil, preoblekel v mojo skromno obleko, stopal sem po blatu prehojene graparske poti. Med potjo sem premišljeval kaj naj reèem tistimi mogoènimi vojaškimi osebami ki so s takšnim veseljem odgnali od doma mojo mater. Veè kot stokrat sem šel po Lepenski grapi, hodil sem 5 let k nogam vsakem vremenu v ljudsko šolo. Na isti poti kot danes, pa nikoli nisem imel toliko srbi, manjkalo mi je besed za prošnjo. Kako naj bi se predstavil mogoèe se bom sam podal v njihove roke, ki me bodo zagrabili in me vrgli v celico Kapelskega zapora. Vse takšne misli sem nosil kot breme s sabo. Veè krat sem se po okolici oziral, me kdo opazuje, s kašnim težkim korakam nosim svojo breme moje usode. Ali naj grem brez prošnje domov ali se podam v gostilno Piskernik Kolar, ker sem vedel, da policisti pri gostilni tam južinajo. Prišel sem pred gostilniška vrata, èakal da bi se odprla pa se niso oprla. Sam se nisem upal vstopiti v gostilniško sobo, premišljeval sem kaj bo, ali bom imel uspeh z mojo prošnjo. Šel sem v kuhinjo, tam sem gospo Piskernik prosil, da bi ona šla k policistom in jim povedala mojo prošnjo. Tudi ona se ni hotela vmešavati v moje zadeve samo povedala mi je da moram sam opraviti prošnjo za mamo. Stal sem ves obupan v kuhinji pri Kolerju nisem hotel oditi iz kuhinje, tako da mi je že gospa priganjala naj odidem nazaj domov. Nosila je iz kuhinje v gostilniško sobo jedi in pijaèo. Verjetno je pri ugodnosti povedala najvišjemu da nekdo pri nje v kuhinji èaka ker bi osebno rad z njim govoril. Kar nato pa mi pove, jaz moram sam vstopiti in jim povedati mojo prošnjo. Res sem se opogumil in vstopil. Šel sem k mizi tam, kje je sedel tisti odgovorni oficir policije, vse mize so bile zasedene sami žandarji in policisti so sedeli v gostilniški sobi. Na stolih so visele opasane pištole in v sobi je postala tista tišina ki jo sploh nisem maral. Povedal sem zakaj sem prišel, prosim njega, da bi mojo mater ki je v zaporu izpustili nazaj na dom ker sva z bratom sama doma. Na kolenih sem kleèal in ga prosil, naj mi spusti mojo mamo domov. Jokal sem in užaljen potrt proseè brez srènosti sprejet, nisem bil uslišan samo osramoèen in preplašen sem èakal na odgovor. Rekel je ker je moj oèe pri banditih in mati ga je podpirala, ona jim dajala hrano zato mora v zapor. On moje želje ne more izpolnit, naj grem domov ker sem itak od bandita otrok. Spadaš v Jugendheim tam te bodo vzgojili v poštenega Hitlerjunge-ja. Nisem ga pozdravil odšel sem razoèaran potrt objokan nazaj domov. Nikoli veè nebom prosil ljudi ki nimajo v telesu srca. Ukradli so mi starše, jih zasramovali, njim oropali svobodo. Moji starši so bili poštenjaki v naših grapah živeli, pridelovali kruh za svojo družino za svoj narod. Treba se bo mašèevati, boriti proti ljudem ki nimajo ljubezni do narodov sosedov.
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